Projekt ORCID DE 2 erfolgreich beendet

Zum 30. November 2022 wurde das Projekt ORCID DE 2 beendet. Das Projekt wurde in zwei Förderphasen (2016 bis 2019, Antrag und 2020 bis 2022, Antrag) von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert und von der Deutschen Initiative für Netzwerkinformation (DINI) initiiert. ORCID spielt auf Ebene nationaler Standards, wie dem DINI-Zertifikat und dem Kerndatensatz Forschung (KDSF), aber auch auf lokaler Ebene in den wissenschaftlichen Einrichtungen eine zentrale Rolle.

Während im Fokus der ersten Förderphase die einrichtungsübergreifende Etablierung der ORCID iD (Das Forschungszentrum Jülich war 2016 bis dahin die einzige wissenschaftliche Einrichtung in Deutschland, die als ORCID-Mitglied an der Integration von ORCID in interne Systeme arbeitet, vgl. Antrag ORCID DE 1, S. 3) stand, konzentrierten sich die Aktivitäten der zweiten Förderphase ab 2020 auf die Konsolidierung der ORCID-Informationsinfrastruktur in Deutschland.

Was wurde erreicht?

Das Projekt konnte auf verschiedenen Ebenen erfolgreich zur Förderung und Verbreitung von ORCID als persistenten Personenidentifikator in Deutschland beitragen. Hierzu zählen u. a.

  • Verbreitung von ORCID in Deutschland:
    Während zu Beginn des Projekts im Mai 2016 lediglich rund 44.000 Forschende in Deutschland eine ORCID iD registriert hatten, haben mittlerweile mind. 213.000 (Nov. 2022) in Deutschland tätige Wissenschaftler:innen eine ORCID iD. Näheres zur Erhebung hier.

  • ORCID Deutschland Konsortium:
    Initiiert durch das Projekt zählt es mit 84 Mitgliedern (Nov. 2022) zu den größten weltweit. Davon haben 59 der wissenschaftlichen Einrichtungen ORCID erfolgreich in ein oder mehrere Systeme integriert.

  • Etablierung der Dialogplattform www.orcid-de.org:
    Hierdurch wurde ein attraktives Informationsangebot zu ORCID in Deutschland geschaffen. Es ist die zentrale Anlaufstelle für an ORCID interessierten Personen und Einrichtungen. In Blogbeiträgen wurde regelmäßig über aktuelle Entwicklungen im Bereich der Autor:innen- und Organisationsidentifikation berichtet und Veranstaltungen angekündigt. 

  • Veranstaltungen: Im Rahmen der zweiten Förderphase organisierte ORCID DE drei Workshops und vier Online-Seminare, an denen durchschnittlich über 270 Personen teilgenommen haben. Somit konnte erfolgreich der Wissenstransfer und das Community-Building gefördert werden.

  • ORCID DE Monitor:
    Seit Juni 2021 steht das Dashboard öffentlich zur Verfügung. Hierdurch ist es jeder/m möglich, Informationen zur Nutzung und Verbreitung von ORCID an wissenschaftlichen Einrichtungen in Deutschland einzusehen.

  • Förderung eines Identifikationssystems für Organisationen:
    Im Rahmen des Projekts wurde eine umfangreiche Umfrage zum Bedarf und zur Verbreitung von Organisations-IDs in Deutschland durchgeführt und die Ergebnisse veröffentlicht. ORCID DE konnte damit zur Sichtbarkeit eines offenen Organisationsidentifikators, wie ROR, und seiner Bedeutung für wissenschaftliche Einrichtungen in Deutschland beitragen.

  • Vernetzung von ORCID mit weiteren PID-Systemen:
    U. a. durch die im Rahmen des Projekts entwickelten Claiming-Services von BASE und der DNB wurde die Vernetzung von ORCID mit weiteren PID-Systemen vorangetrieben, so dass das volle Potenzial von ORCID wirklich ausgeschöpft werden kann. Im Sommer 2022 wurde die Millionenmarke der Publikationen in der Deutschen Nationalbibliografie mit mindestens einer ORCID iD in den Personenfeldern überschritten. Darüber hinaus enthalten über 360.000 Publikationen in BASE eine oder mehrere ORCID iDs (Stand. Nov. 2022, ORCID DE Monitor: https://orcid-monitor.ub.uni-bielefeld.de/auswertung4.php).

  • Dialog mit ORCID Inc.
    Das Projekt initiierte einen regelmäßigen Dialog mit ORCID Inc. und organisierte so auch die Interessenvertretung. Aktuelle Entwicklungen rund um ORCID in Deutschland wurden so an ORCID vermittelt.

Was war die Rolle der Universitätsbibliothek Bielefeld im Projekt?

Die UB Bielefeld beteiligte sich federführend an der Entwicklung des ORCID-DE Monitor und wird ihn auch künftig betreiben und weiterentwickeln.

Im Zusammenhang mit der Nutzung der ORCID iD in erweiterten Kontexten thematisierte sie die Nutzung von Autor:innen- und Organisationsidentifiern in Workflows und Anwendungen der Open-Access-Transformation.

Während des Projekts zeichnete die UB für den Betrieb des ORCID-DE Helpdesk verantwortlich.

Schließlich leitete sie das Arbeitspaket zur Auswertung und Analyse von bibliographischen Metadaten in der ORCID-Registry und entwickelte Methoden zur Optimierung und Anreicherung der Metadaten mit der Bielefeld Academic Search Engine – BASE, https://base-search.net.

Was passiert nach Ende des Projekts?

Nach Ende des Projekts wird die Betreuung des ORCID Deutschland Konsortiums durch die TIB nahtlos fortgeführt. Die Dialogplattform https://www.orcid-de.org wurde auf einer von der TIB gehosteten Plattform migriert und ist dort unter der altbekannten URL erreichbar. Bei Fragen rund um ORCID können Sie sich fortan an die TIB-Kolleg:innen unter orcid@tib.eu wenden. Der ORCID DE Monitor wird ebenfalls weiterhin federführend von der Universitätsbibliothek Bielefeld gepflegt. Auch die Mailingliste „ORCID DE Dialog“ (hier zu abonnieren) bleibt für den Austausch aller ORCID-Interessierten geöffnet.

Wie geht’s weiter?

Wie bereits beschrieben, widmeten sich die Projektpartner:innen im Rahmen von ORCID DE bereits intensiv der Vernetzung von ORCID mit weiteren persistenten Identifikationssystemen. Um diese Verzahnung noch weiter voranzutreiben, haben die Projektpartner:innen von ORCID DE das Projekt „PID Network Deutschland“ bei der DFG eingeworben.

Mit PID Network Deutschland haben sich die Projektpartner:innen zum Ziel gesetzt, ein Netzwerk bereits bestehender und sich aktuell formierender Agierender rund um die persistente Identifikation (PID) von Personen, Organisationen, Publikationen, Ressourcen und Infrastrukturen im Bereich der digitalen Kommunikation in Wissenschaft und Kultur zu etablieren. Neben der Erhebung von Bedarfen und Optimierungspotenzialen für bestehende PID-Systeme sollen die Erkenntnisse des Projekts in Empfehlungen im Rahmen einer nationalen PID-Roadmap für Deutschland münden.

Aufbauend auf den Erkenntnissen und Erfahrungen aus der erfolgreichen Durchführung von ORCID DE soll somit die Vernetzung von PIDs und eine fächer- und länderübergreifende Verbesserung der Metadatenqualität von Publikationen und Ressourcen erreicht werden.  Weitere Informationen zu PID Network Deutschland werden in Kürze folgen.

Vielen Dank!

Die Projektpartnereinrichtungen DataCite, die Deutsche Nationalbibliothek, das Helmholtz Open Science Office, die Universitätsbibliothek Bielefeld und die Technische Informationsbibliothek (TIB) bedanken sich herzlich bei allen wegbegleitenden Kolleg:innen und Einrichtungen für das rege Interesse und die große Unterstützung. 

Wir freuen uns sehr, weiterhin mit Ihnen zu persistenten Identifikatoren in Wissenschaft und Kultur im Gespräch zu bleiben!