„Lesenacht in der Universitätsbibliothek“ und „Bielefelder Poet in Residence“ wieder ein großer Erfolg.
Jedes Jahr im Herbst wird es abwechslungsreich und spannend, wenn die beiden großen Leseereignisse – „Lesenacht“ und „Bielefelder Poet in Residence“ – zu Lesungen in die Universitätsbibliothek einladen.
Die „Lesenacht“, veranstaltet von der Universitätsbibliothek in Kooperation mit dem Zentrum für Ästhetik, richtet sich an alle Leseinteressierten innerhalb und außerhalb der Hochschule. An unterschiedlichen Lesestationen tragen Lehrende und Studierende Passagen aus Büchern vor, die sie für besonders empfehlenswert halten. Eine prominente Abschlusslesung rundet die Lesenacht ab.
„Bielefelder Poet in Residence“ ist eine Veranstaltung des Fachs Germanistik der Fakultät für Linguistik und Literaturwissenschaft der Universität Bielefeld, zu der einmal jährlich im Herbst eine Autorin/ ein Autor aus dem Bereich der Kinder- und Jugendliteratur im Rahmen des gleichnamigen Seminars eingeladen wird. Während des mehrtägigen Gastaufenthalts an der Universität analysieren und diskutieren die Studierenden die Werke des Poet, sie erfahren etwas von ihrem/ seinem Schreiballtag – von Inspirationen, Themenfindung, Übersetzungsproblemen und Vermarktungsstrategien. Zum Veranstaltungsformat gehören auch öffentliche Lesungen in der Universitätsbibliothek.
Die XI. „Lesenacht in der Universitätsbibliothek“ fand am 17. November statt. Das Programmspektrum reichte von Jane Austen über Mark Twain bis zur Graphic Novel. An vier Lesestationen konnten die Besucherinnen und Besucher aus unterschiedlichen Lesungen ihr ganz persönliches Lesenachtprogramm zusammenstellen und so die Lesungen besuchen, die sie auf gar keinen Fall verpassen wollten. In der Pause präsentierte eine kleine Formation der UniBigband unter der Leitung von Hans-Hermann Rösch auf der Galerie Jazz-Klänge, während die Café-Bar kulinarische Snacks für Bücherwürmer servierte. Die mit dem Deutschen Krimi-Preis ausgezeichnete Bielefelder Autorin Mechtild Borrmann fesselte ihr Publikum in der Abschlusslesung mit ihrem brandneuen Roman Trümmerkind.
„Bielefelder Poet in Residence 2016“ war der Kinder- und Jugendbuchautor Klaus Kordon. Sein Werk umfasst Romane, Erzählungen, Lyrik und Bilderbücher. Kordon wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, u.a. mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis für seine an Jugendliche gerichtete Erich Kästner-Biografie Die Zeit ist kaputt (1994). Viele persönliche Erfahrungen fließen in das Werk des Schriftstellers ein, der in Ostberlin geboren wurde, früh Waise war und deshalb in Heimen aufwuchs. Nachdem er sein Abitur an einer Abendschule nachgeholt hatte, studierte er Volkswirtschaft und arbeitete als Exportkaufmann. Dieser Beruf führte ihn nach Afrika, Australien, Südamerika und Asien. Sein Versuch, mit der Familie aus der DDR zu fliehen, scheiterte und brachte ihn mit seiner Frau zusammen ins Gefängnis. Nach einjähriger politischer Haft wechselte er 1973 aus der DDR in die Bundesrepublik, heute lebt er in Berlin.
Am 24. November las Klaus Kordon im Informationszentrum der Bibliothek aus seinem Roman Krokodil im Nacken, in dem er mit bestechender Authentizität ein Stück deutsch-deutscher Zeitgeschichte erzählt.
Schülerinnen und Schüler aus Bielefelder Grundschulen, Realschulen, Gesamtschulen und Gymnasien erlebten Klaus Kordon live in der Universitätsbibliothek am 25. November bei einer seiner beiden Lesungen für angemeldete Schulklassen. Um 9.00 Uhr las er für Schülerinnen und Schüler der Klassen 4 und 5 die Reise zur Wunderinsel, um 11.15 Uhr folgte für die Klassen 7 bis 9 Joss oder der Preis der Freiheit. Zwischen und nach den Lesungen beantwortete Klaus Kordon jede Menge Fragen, gab ein Interview für einen Literaturkurs und schrieb geduldig Autogramme.
Impressionen nach Lesungen:
Bielefelder Poet in Residence – Klaus Kordon im Gespräch mit Studierenden.
Exklusivinterview für Schülerinnen eines Literaturkurses der Klassen 7-9.
Ganz hoch im Kurs: Autogramme, Autogramme, Autogramme.
Abschlussfoto mit Schülerinnen und Schülern der Klassen 4 und 5.