Im Rahmen der bundesweiten Initiative WEITER WISSEN – initiiert vom Deutschen Bibliotheksverbands e.V. (dbv) und verschiedenen wissenschaftlicher Bibliotheken in Deutschland – stellen wir die im Fokus stehenden Themen Open Access, Forschungsdatenmanagement, Kulturelles Erbe, Lernorte sowie Forschung und Entwicklung, die einige der zentralen Aufgaben von wissenschaftlichen Bibliotheken ausmachen, hier im Blog vor und zeigen, wie sie von unserer Bibliothek umgesetzt werden.

Was ist Open Access?
Open Access meint den freien Zugang zu qualitätsgesicherter wissenschaftlicher Literatur im Internet. Der Zugang soll dabei möglichst ohne finanzielle, technische und rechtliche Barrieren gestaltet und die Inhalte nutz- und nachnutzbar sein. Durch Open Access wird wissenschaftliche Kommunikation weltweit ohne Bezahlschranken für den Lesezugriff befördert und die Nachnutzbarkeit wissenschaftlicher Ergebnisse sichergestellt.
Wie wird Open Access an der Universitätsbibliothek umgesetzt?
Als erste deutsche Hochschule verabschiedete die Universität Bielefeld 2005 eine Open-Access-Resolution. Die Universitätsbibliothek unterstützt Open Access vollumfänglich für Leser*innen wie Autor*innen.
Open-Access-Literatur finden:
- BASE (Bielefeld Academic Search Engine) ist eine der weltweit größten Suchmaschinen für wissenschaftliche Web-Dokumente. Der Index umfasst über 400 Millionen Nachweise von über 11.000 Datenlieferanten. Bei etwa 60% der in BASE indexierten Nachweise sind die Volltexte frei zugänglich (Open Access). BASE wird seit 2004 von der Universitätsbibliothek Bielefeld betrieben und ist eine leistungsstarke Alternative zu Google Scholar.
Wissenschaftliches Open-Access-Publizieren
- PUB (Publikationen an der Universität Bielefeld) ist das institutionelle Repositorium der Universität Bielefeld, das als zentraler Nachweisort für Literaturveröffentlichungen und Forschungsdaten die wissenschaftlichen Aktivitäten an der Universität widerspiegelt. Bielefelder Forschende aller Disziplinen können hiermit ihre persönlichen Publikationslisten erstellen und pflegen sowie ihre Werke erst- oder zweitveröffentlichen. Die Nachweise im Repositorium sind frei zugänglich und teilweise mit Volltexten und Forschungsdaten verknüpft.
- Mit dem oa.finder recherchieren Autor*innen das passende Publikationsorgan für ihren wissenschaftlichen Text – egal ob Artikel oder Buch. Publikationsrelevante Informationen zu rund 57.000 internationalen, wissenschaftlichen Zeitschriften und zu über 60 Wissenschaftsverlagen in Deutschland, Österreich und der Schweiz, die Open-Access-Bücher herstellen und verbreiten, sind dort verzeichnet. Der oa.finder wurde im Rahmen des BMBF-geförderten Verbundprojekts open-access.network an der Universitätsbibliothek Bielefeld entwickelt und wird nach der Projektlaufzeit weiter betrieben.
- Der Publikationsfonds der Universität Bielefeld fördert die Veröffentlichung von Open-Access-Monografien, -Sammelbänden, -Sammelwerksbeiträgen und von Artikeln in Open-Access-Zeitschriften für Wissenschaftler*innen der Universität Bielefeld.
- Mit der Teilnahme an den DEAL-Verträgen ermöglicht die Universitätsbibliothek Bielefeld ihren Hochschulangehörigen das Open-Access-Publizieren in nahezu allen Zeitschriften von Springer Nature, Wiley sowie Elsevier. Darüber hinaus hat sie weitere Verträge nach dem Read&Publish-Modell abgeschlossen.
- Mit BieJournals unterstützt die Universitätsbibliothek Bielefeld die Herausgabe von Open-Access-Zeitschriften an der Universität Bielefeld.
- BieColl (Bielefeld eCollections) dient der Open-Access-Publikation von Konferenzberichten, Sammelwerken, Abstract-Bänden etc., die von Einrichtungen oder WissenschaftlerInnen der Universität Bielefeld organisiert bzw. herausgegeben werden.
Open Access in der Lehre
- 2024 wurde die OER-Policy der Universität Bielefeld verabschiedet. Open Educational Resources sind frei oder kostenlos zugänglichen Lehr-Lernmaterialien, die aufgrund der offenen Lizenzierung angepasst und nach eigenen Bedürfnissen genutzt werden können. Die Universitätsbibliothek trägt durch eine Anbindung des OERSI (Open Educational Resource Search Index) an den Katalog.plus! der Universitätsbibliothek über BASE (Bielefelder Academic Search Engine) zu einer eigenen niedrigschwelligen OER Infrastruktur bei.
Vernetzung und Projekte
- Die Universitätsbibliothek beteiligt sich an zahlreichen Projekten im Bereich Open Access und Open Science: open-access.network, OpenAPC, OpenCost, PALOMERA (Policy Alignment of Open Access Monographs in the European Research Area), Landesinitiative openaccess.nrw, SeDOA (Servicestelle Diamond Open Access) und PID Network. Dazu ist die Universitätsbibliothek seit kurzem OPERAS-Mitglied.