Bielefelder Poet in Residence 2016: Klaus Kordon

Der Kinder- und Jugendbuchautor Klaus Kordon, dessen Werk Romane, Erzählungen, Lyrik und Bilderbücher umfasst, wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, u.a. mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis für seine an Jugendliche gerichtete Erich Kästner-Biografie „Die Zeit ist kaputt“ (1994). Viele persönliche Erfahrungen fließen in das Werk des Schriftstellers ein, der in Ostberlin geboren wurde, früh Waise war und deshalb in Heimen aufwuchs. Nachdem er sein Abitur an einer Abendschule nachgeholt hatte, studierte er Volkswirtschaft und arbeitete als Exportkaufmann. Dieser Beruf führte ihn nach Afrika, Australien, Südamerika und Asien. Sein Versuch, mit der Familie aus der DDR zu fliehen, scheiterte und brachte ihn mit seiner Frau zusammen ins Gefängnis. Nach einjähriger politischer Haft wechselte er 1973 aus der DDR in die Bundesrepublik, heute lebt er in Berlin.

Bekannt ist Kordon vor allem für seine historischen Romane, die im 19. und 20. Jahrhundert spielen (z.B. „Die roten Matrosen„), mit denen er Heranwachsende und Erwachsene gleichermaßen fesselt. Seine autobiografischen Romane wie „Krokodil im Nacken“ oder die „Brüder wie Freunde„-Trilogie für Kinder erzählen vom Leben in der DDR. Mit Büchern wie „Spucke im Sand“ oder „Der Weg nach Bandung“ macht er mit dem Kinder- und Jugendalltag in den sog. Entwicklungs- und Schwellenländern vertraut. In Klaus Kordons Büchern findet man aber auch Komisches, wie in „Der Käpt’n aus dem 13. Stock„.

In einem Interview für die Kinderbuch-Couch sagte er: „Meine Kindheit ist sehr stark von Büchern geprägt worden. Ich wäre ein ganz anderer geworden ohne die Bücher, die ich als Kind gelesen habe. Alle Autoren, die ich gelesen habe, haben mir etwas gegeben und ich möchte heute auch einer sein, der Kindern etwas gibt. Es geht auch nicht um die Unterscheidung, schreibe ich nun Kinderbücher oder Erwachsenenbücher. Es sollen gute Bücher werden.“

Vom 22. bis 25. November ist Klaus Kordon Bielefelder Poet in Residence 2016, das heißt, er arbeitet und diskutiert in diesen Tagen vor allem mit Studierenden.

Es gibt auch zwei öffentliche Lesungen:

Donnerstag, 24.11.2016, 18.30 – 20.30h / Lesung in der Universitätsbibliothek Bielefeld, Bauteil U0, Zugang über den Bibliothekseingang U1 (Rechtswissenschaft) auf der Galerie in der ersten Etage.

Freitag, 25.11.2016, 9.00 – 13.00h / Lesung und Diskussion mit angemeldeten Schulklassen in der Universitätsbibliothek.

Der Eintritt ist frei.

Infos / Kontakt: Prof. Dr. Petra Josting, Fakultät für Linguistik und Literaturwissenschaft, E-Mail: petra.josting@uni-bielefeld.de, Tel.: 0521/106-3706

Die Fachbibliothek Linguistik und Literaturwissenschaft hat eine kleine Auswahl von Klaus Kordons Büchern in einer Buchausstellung zusammengestellt. Die Ausstellungsvitrine befindet sich in der ersten Etage der Fachbibliothek im Bauteil C1 des Universitätshauptgebäudes – der Zugang ist über die Bibliothekseingänge D1 oder E1 möglich.

Mehr als 50.000 Bielefelder Publikationsnachweise in PUB

Kürzlich ist der 50.000ste Publikationsnachweis in PUB eingetragen und öffentlich sichtbar gemacht worden. Diese große Anzahl verteilt sich auf knapp 3.200 Publikationslisten ehemaliger und aktueller Forschender an der Universität Bielefeld.

PUB – Publikationen an der Universität Bielefeld ist die zentrale Plattform, mit der die Bielefelder Forschenden ihre Publikationstätigkeit dokumentieren.
PUB ist das Instrument, mit dem Publikationslisten gepflegt, öffentlich sichtbar und über Suchmaschinen auffindbar gemacht werden. Neben der Darstellung auf den Webseiten der Universität Bielefeld können Publikationsnachweise für verschiedene Zwecke in unterschiedlichen Zusammenhängen weiterverwendet werden.
PUB ist auch Dokumentenserver, auf dem Texte und Daten zum Zweck der Selbstarchivierung gespeichert werden oder um die eigenen Publikationen im Open Access verfügbar zu machen.
Als zusätzlichen Mehrwert referenziert PUB führende Indices und disziplinäre Archive wie Web of Science, CrossRef, PubMed, Europe PubMed Central, arXiv oder INSPIRE HEP.
PUB wird von der Universitätsbibliothek betreut und weiterentwickelt.

Nachruf / Dr. Harro Heim: Direktor der Universitätsbibliothek Bielefeld 1968-1984: Leidenschaft für Bielefeld

Dr. Harro Heim an seinem 60. Geburtstag am 4. April 1979

Dr. Harro Heim an seinem 60. Geburtstag am 4. April 1979

Dr. Harro Heim hat den Aufbau und die Gründungsjahre der Universitätsbibliothek Bielefeld maßgeblich gestaltet und geformt. Bibliotheksbau bzw. Bibliotheksorganisation (Bielefelder Modell), Bibliothekstechnologie (Datenverarbeitung in der Bibliothek) und der Servicegedanke für die Nutzerinnen und Nutzer waren im Zentrum seiner Zielsetzungen. Seine pragmatische, moderne und unkonventionelle Herangehensweise führten zu Schlagzeilen wie der folgenden: „Bielefeld (Sch). Die Universitätsbibliothek findet – insbesondere wegen ihres computergestützten Katalog- und Ausleihsystems – schon seit mehreren Jahren internationale Beachtung. Sie gilt als eine der modernsten Bibliotheken der Welt…“

Dr. Harro Heim war sich im Klaren über seine innovative Leistung, die er wie folgt sachlich formulierte: „Das Bielefelder Modell war zur Zeit seiner Entstehung, d.h. 1968, durchaus etwas Besonderes und in der Bundesrepublik singulär, wenn auch nicht folgenlos. Die bis dahin übliche Zwei- und Mehrgleisigkeit des Bibliothekswesens an Universitäten wurde durch ein integriertes Bibliothekssystem, durch eine Gesamtbibliothek abgelöst.“

Für seine modernen Ideen musste Dr. Harro Heim Kritik von hochrangigen Kollegen hinnehmen, aber noch heute profitieren WissenschaftlerInnen und Studierende von den grundlegenden Strukturen, die damals unter der Leitung von Dr. Harro Heim gelegt wurden. Kurze Wege zwischen den Fakultäten und der Bibliothek (die Bibliothek ist auf der Ebene 1 direkt unter den Fakultäten), der Bestand ist nicht im Magazin, sondern steht im Lesesaal frei zugänglich direkt neben den Arbeitsplätzen, und die hervorragenden langen Öffnungszeiten bis in die Nacht hinein sowie die Zugänglichkeit der Bibliothek am Samstag und Sonntag: all dies sind heute Selbstverständlichkeiten – damals war es revolutionär! Mit dieser völlig neuen Struktur und der neuartigen Organisation für eine Universitätsbibliothek zeigte Dr. Harro Heim, wie mittels baulicher Struktur ökonomisiert und optimiert werden konnte. Wo andere Bibliotheken noch mit dem Zettelkatalog arbeiteten, setzte Dr. Harro Heim gleich von Anfang an auf die Technik. Als die Universität Bielefeld 1969 ihren Lehrbetrieb aufnahm, lag bereits der erste vollständige mittels EDV erzeugte Bibliothekskatalog vor, d.h. sowohl die konsequente Einführung der EDV in der Katalogisierung als auch in der Verbuchung waren von Anfang an in Bielefeld Standard. Zu dieser Zeit war das unglaublich innovativ. Im letzten Jahr seiner Leitung fand der Bibliothekartag an der Universität Bielefeld 1984 statt. Es war mein erster Tagungsbesuch überhaupt, aber auch wenn ich noch jung und ohne bibliothekarische Erfahrung war, war ich sicher nicht die Einzige, die schwer beeindruckt war von dieser innovativen Bibliothek.

Die neuen Grundideen, die Dr. Harro Heim gesetzt und umgesetzt hat, haben alle folgenden Direktoren weitergeführt und sie sind noch bis heute hochaktuell und haben ihre Gültigkeit behalten (nicht nur in Bielefeld). Die derzeitigen Schwerpunkte der heutigen Bielefelder Bibliothek sind überschrieben mit „Dienstleistung aus Überzeugung“ und „Innovation aus Tradition“. Selbst beim Personalaufbau im IT-Umfeld – damals ADV-Abteilung – gab es damals wie heute dieselben Probleme. „Bei der Besetzung der ADV-Abteilung kam erschwerend hinzu, dass geeignete bibliothekarische Kräfte mit spezifischen, dazu möglichst fundierten DV-Kenntnissen nirgendwo zu finden waren. In der Fachausbildung fehlte das Gebiet der ADV damals völlig. Daher war es zu Beginn nur möglich, berufsfremde Anfänger in Programmierung ausbilden zu lassen…“(aus Heim, Harro: Die Universitätsbibliothek Bielefeld 1968-1984. München 1984). 30 Jahre später freuen wir uns über gut ausgebildete IT-Kolleginnen und Kollegen, die die Bereitschaft mitbringen, sich in bibliothekarische Sachverhalte einzuarbeiten.

Auch wenn sich die Rahmenbedingungen des wissenschaftlichen Arbeitens seit 1984 stark verändert haben, gelten die von Dr. Harro Heim gesetzten Grundlinien weiterhin. Die Universitätsbibliothek Bielefeld kann für sich in Anspruch nehmen, den Wandel ins digitale Zeitalter immer wieder mit neuen Entwicklungen angestoßen zu haben. Seit ihrem Bestehen gehört die Bibliothek zu den Pionieren elektronischer Informationsdienste.

Dr. Harro Heim war von 1968-1984 leitender Bibliotheksdirektor an der Universitätsbibliothek Bielefeld. Am 3. Juli 1996 wurde er zum Ehrenbürger der Universität ernannt. Zum letzten Mal war Dr. Harro Heim zum 40jährigen Jubiläum 2009 noch persönlich in die Universitätsbibliothek gekommen, um mit uns zu feiern – wo ich ihm einmal persönlich begegnet bin. Seine Leidenschaft für das Bibliothekswesen und für seine Bibliothek war ungebrochen.

Dr. Harro Heim starb am 12. Oktober 2016 in Wien.

Barbara Knorn, Direktorin der Universitätsbibliothek Bielefeld, im Oktober 2016

Mitarbeiterversammlung am Mittwoch, dem 9. November 2016 von 8.30 – 10.00 Uhr

Die Fachbibliotheken im Universitätshauptgebäude auf der Nordschiene über Eingang D1 und auf der Südschiene über Eingang U1 und im Gebäude X über Eingang F1 öffnen um 8.00 Uhr. Es gelten bis 10.00 Uhr die Konditionen des Wochenenddienstes.

Geschlossen sind bis 10.00 Uhr das Informationszentrum, die Zentrale Leihstelle, die Eingänge E1 und V1 sowie die Bibliothek des ZiF.
Der Bauteil U0 ist bis 10.00 Uhr für den Publikumsverkehr gesperrt.

Wir danken für Ihr Verständnis.

Lesenacht in der Universitätsbibliothek – Mechtild Borrmann liest aus ihrem brandneuen Roman „Trümmerkind“

Mechtild Borrmann

Mechtild Borrmann

Am 17. November findet die XI. Lesenacht in der Universitätsbibliothek Bielefeld statt.

Abwechslung und Spannung sind garantiert, wenn ab 19 Uhr an vier unterschiedlichen Stationen in der Bibliothek Lesungen angeboten werden, ausgewählt und vorgetragen von Lehrenden und Studierenden der Universität. Auf dem Programm stehen Werke von Friedrich Dürrenmatt und Mark Twain, Romane von Ismail Kadare und Jane Austen, Texte von Fritz Bauer und Paul Nolte, Gedichte der samischen Schriftstellerin Inger-Marie Aikio und eine Graphic Novel der Comiczeichnerin Barbara Yelin. In der Abschlusslesung um 21 Uhr liest die Bestsellerautorin Mechtild Borrmann aus ihrem neuen Roman „Trümmerkind„.

Stellen Sie sich Ihr ganz persönliches Lesenachtprogramm zusammen und besuchen Sie die Lesungen, die Sie auf gar keinen Fall verpassen möchten. Wir wünschen Ihnen viel Vergnügen! In zwei aufeinanderfolgenden Leseblöcken finden jeweils vier parallele Lesungen statt, jede Lesung dauert etwa 30 Minuten.

Die Lesungen beginnen um 19.00 Uhr. Sie finden in den Bibliotheksbereichen U0, U1 und V1 des Universitätshauptgebäudes statt und sind über den Bibliothekseingang U1 (Rechtswissenschaft) auf der Galerie in der ersten Etage erreichbar.

In der Pause um 20.15 Uhr präsentiert eine kleine Formation der UniBigband unter der Leitung von Hans-Hermann Rösch auf der Galerie Jazz-Klänge, während die Café-Bar kulinarische Snacks für Bücherwürmer serviert.

Nach der Pause folgt um 21 Uhr die exklusive Abschlusslesung: die mit dem Deutschen Krimi Preis ausgezeichnete Schriftstellerin Mechtild Borrmann liest aus ihrem brandneuen Roman „Trümmerkind„.

Mechtild Borrmann, Jahrgang 1960, verbrachte ihre Kindheit und Jugend am Niederrhein. Bevor sie sich dem Schreiben von Kriminalromanen widmete, war sie u.a. als Tanz- und Theaterpädagogin und als Gastronomin tätig. Mit „Wer das Schweigen bricht“ schrieb sie einen Bestseller, der wochenlang auf der KrimiZeit-Bestenliste zu finden war. Für den „Geiger“ wurde Mechtild Borrmann als erste deutsche Autorin mit dem renommierten französischen Publikumspreis „Grand Prix des Lectrices“ ausgezeichnet. 2015 wurde sie mit „Die andere Hälfte der Hoffnung“ für den Friedrich-Glauser-Preis nominiert. Mechtild Borrmann lebt als freie Schriftstellerin in Bielefeld.

Die Lesenacht ist eine Veranstaltung der Universitätsbibliothek Bielefeld und des Zentrums für Ästhetik der Universität Bielefeld.

Der Eintritt ist frei. Um die Spende eines Kultureuros wird gebeten.

Programm der Lesenacht 2016 (PDF – 3,4 MB)

Infos/ Kontakt: Universitätsbibliothek, Lesenacht-Team, E-Mail: lesenacht.ub@uni-bielefeld.de, Tel.: 0521/106-4113

 

BI.teach – Tag für die Lehre. Wir sind dabei!

Der erste BI.teach – Tag für die Lehre von der Universität Bielefeld findet am 9. November 2016 statt.

Alle Lehrenden sind hierzu eingeladen ihre Erfahrungen auszutauschen, zu diskutieren und so gemeinsam die Lehre weiterzuentwickeln.

Die Bibliothek wird ebenfalls mit einem Impulsvortrag zum Thema Die „Generation Google“ an der Uni: Eine (möglicherweise) kontroverse Debatte über die Qualität wissenschaftlichen Recherchierens vertreten sein.

Einfach rasch anmelden und in die Diskussion um 14.30 Uhr in X E1-202 mit einsteigen.

Wir freuen uns auf einen regen Austausch!

„Search & win!“ – Informationstag und Bücherflohmarkt der Bibliothek in der Unihalle

Besuchen Sie den Informationstag und Bücherflohmarkt der Bibliothek am 20. Oktober in der Unihalle (Bühne UniQ) in der Zeit von 9.00 – 14.30 Uhr.

Entdecken Sie im Gewinnspiel „Search & win“, wie einfach es ist, im Katalog.plus! Bücher, Zeitschriftenartikel und wissenschaftliche Web-Dokumente zu finden. Alles mit nur einer einzigen Suchanfrage!

Probieren Sie aus, wie effektiv die Suche in einschlägigen Fachdatenbanken zu Ihrem Studienfach ist. Deutschlandweit und weltweit!

Erfahren Sie alles über Leihfristverlängerungen, Vormerkungen und die optimalen Einstellungen für Ihr Ausleihkonto.

Informieren Sie sich über die Open-Access-Aktivitäten der Bibliothek und über den exklusiven Zugriff auf lizenzierte E-Books und E-Journals.

20. Oktober, 9.00 – 14.30 Uhr, Bühne UniQ

Wir freuen uns auf Ihren Besuch!